In der Tat hat die Karre schon bessere Zeiten gesehen. Sie ist verrostet und an einer Stelle auseinandergebrochen. „Und einen Plattfuß hat sie auch.“ Der Kfz-Meister schaut sich das genauer an und ist sich sicher: „Die muss ich schweißen, aber das bekommen wir schon wieder hin.“ Zuerst muss die Bruchstelle mit einer Drahtbürste gereinigt werden. „Der Rost muss erst ab“, erklärt er den Kindern, die ganz gespannt zusehen. „Jetzt kann ich die Stelle schweißen. Das ist wie kleben – nur mit Metall.“
Hinter dem Besuch in der Werkstatt von Melf Rieper steckt mehr, als die Reparatur der kleinen Schubkarre. „Es geht uns um Nachhaltigkeit“, erklärt Erlebnispädagoge Jörg Thomsen. „Die Kinder lernen, dass Vieles auch repariert werden kann. Es muss nicht immer alles weggeschmissen werden.“ Außerdem können die Kinder dabei zusehen und lernen so verschiedene Handwerke kennen.
Die Kinder aus dem Storchennest sind häufig im Dorf unterwegs und haben schon einige Betriebe und Werkstätten besucht. Dort erfahren sie, wie Menschen arbeiten. Sie haben beim Brot backen und Kartoffeln ernten zugesehen, haben Kaufmann, Bauer und Zimmerer über die Schulter geschaut, den Baumarkt und die Gärtnerei besucht. „Die Kinder wohnen hier und sie sollen sehen, dass in ihrem direkten Umfeld so viel passiert und dass sie hier ganz viel erledigen können“, ergänzt er. Bei Melf Rieper haben sie gelernt, dass man mit Druckluft einen Reifen wieder aufpumpen kann und dass es eine Maschine gibt, mit der man Reifen von einer Felge ziehen kann. „Und wir durften uns an die Hebebühne hängen. Das hat Spaß gemacht“, erzählt Isabel. Nach einer Stunde machen sich die Kinder wieder auf den Weg zum Storchennest – mit dabei: Die reparierte Schubkarre.