Ein letztes Mal fördern mit „altem Geld“

Neue Förderprojekte der AktivRegion Eider-Treene-Sorge/Klimaschutz hoch im Kurs

Kurz vor dem Ende der aktuellen EU-Förderperiode unterstützt der Vorstand der AktivRegion Eider-Treene-Sorge noch einmal einige Projekte in der Region. Der Kreis Dithmarschen plant die Erstellung eines kreisweiten Solar- und Gründachpotenzialkatasters, die Klimaschutzagentur Rendsburg-Eckernförde beantragt für ein ähnliches Vorhaben eine Verlängerung. Das Amt Eggebek hat gleich zwei Projekte eingereicht: Neben der Fortschreibung des Amtsentwicklungskonzeptes soll ein neuer Veranstaltungsplatz zu Stärkung der Dorfgemeinschaft geschaffen werden. Für die neue Förderperiode wurde zudem der Antrag für das Regionalmanagement 2023-2027 beschlossen.

Der Klimawandel ist eine zentrale gesellschaftliche Herausforderung, der sich der Kreis Dithmarschen angenommen hat. Das Integrierte Klimaschutzkonzept 2030, das bereits im Jahr 2020 über die AktivRegionen Dithmarschen und Eider-Treene-Sorge gefördert wurde, beinhaltet unter anderem die Erarbeitung konkreter Klimamaßnahmen, die nach und nach umgesetzt werden sollen. Dazu gehört auch die Erstellung eines kreisweiten Solar- und Gründachpotenzialkatasters. „Durch das Kataster sollen Gebäudeeigentümer eine erste grafisch aufbereitete Orientierungshilfe geboten werden, ob die Installation einer PV- oder Solarthermieanlage oder aber auch ein Gründach sinnvoll ist“, erklärt Eva Teckenburg, Klimaschutzmanagerin Kreis Dithmarschen. Bislang gibt es in Dithmarschen und auch an der gesamten Westküste Schleswig-Holsteins kein Solarkataster auf Landes- oder Kreisebene. Hierin sieht man ein großes Potenzial für den Klimaschutz im Kreis, welches bislang noch nicht ausgeschöpft wurde, so Teckenburg weiter. Um eine breite Nutzung zu erreichen, wird das Projekt durch eine Öffentlichkeitsarbeitskampagne begleitet. Insgesamt werden für das neue Kooperationsprojekt mit der AktivRegion Dithmarschen 42.004,40 € veranschlagt, wovon die AktivRegion Eider-Treene-Sorge 3.602,42 € tragen will.

Das Amt Eggebek möchte mit der Fortschreibung des Amtsentwicklungskonzeptes 2030 den demografischen Wandel kooperativ gestalten. Das 2017 fertiggestellte Konzept soll aktualisiert werden, da in den vergangenen Jahren viele Projekte durchgeführt wurden und in einigen Bereichen Anpassungsbedarf steht. „Mit der Entscheidung zur Fortschreibung reagieren wir - das Amt und die acht amtsangehörigen Kommunen - auf formale Anforderungen wie die demografische Entwicklung oder weitere Aufgaben der Daseinsvorsorge. Zudem wollen wir uns den neuen Herausforderungen stellen wie steigenden Energiepreisen, Wegbrechen des Ehrenamtes oder Nachhaltigkeit und Nutzung erneuerbarer Energien“, erklärt Amtsdirektor Lars Fischer die Idee dahinter. Ziele sind die Überprüfung, Aktualisierung und Fortschreibung des bereits bestehenden Konzeptes. Hierzu gehören unter anderem eine Bestandsaufnahme, eine Grundsatzanalyse der bereits vorhandenen Daten, die Bildung von Handlungsfeldern sowie die Erarbeitung eines Maßnahmenplans für die kommenden Jahre. Die Fördersumme des Projekts beträgt 47.400,00 € bei einer Gesamtinvestition von 94.010,00 €.

Die Schaffung eines neuen Veranstaltungsplatzes für eine lebendige Ortsmitte ist das zweite Projekt aus dem Amt Eggebek, welches gefördert werden soll. Durch einen weiteren Anbau an der Schule und die Neugestaltung des angrenzenden Thingplatzes fällt die bisherige Veranstaltungsfläche in Eggebek weg. Um weiterhin Veranstaltungen wie das Sommerfest oder den beliebten Weihnachtsmarkt durchführen zu können, soll nun die Fläche vor dem Amtsgebäude genutzt werden. Der zentrale und verkehrsgünstig gelegene Anlaufpunkt ist dafür allerdings nicht ausreichend ausgestattet. Daher sollen weitere Sitzmöglichkeiten aufgestellt, Hecken gepflanzt sowie mobile Zäune angeschafft werden. Im Rahmen eines nachhaltigen und energieeinsparenden Beleuchtungskonzeptes sollen die noch freien Flächen der Gebäude mit Solaranlagen bestückt sowie mehrere Speicher installiert werden. „Es soll ein neuer barrierefreier Treffpunkt geschaffen werden, welcher die Dorfgemeinschaft stärkt und zur Innenentwicklung des Amtes Eggebek beiträgt“, so Lars
Fischer. Ein bestehender Pavillon soll als Unterstand mit Klönschnack-Theke sowie als Lagerfläche ausgebaut werden. Durch ein Schachfeld und eine Boulebahn sollen Bürger aller Altersklassen angesprochen werden.
Insgesamt werden für das Projekt 119.500,00 € veranschlagt, wovon die AktivRegion 50.000,00 € tragen will.

Des Weiteren wurde in der Vorstandssitzung beschlossen, dass das Kooperationsprojekt „SolarPower in Rendsburg-Eckernförde“ von 2020 bis Jahresende verlängert wird. Aufgrund eines zweifachen Personalwechsels und einem späteren Start des Projektes konnten noch nicht alle Inhalte des Projektes realisiert werden. Somit beschloss der Vorstand zum letzten Mal über die Finanzierung regionaler Fördermaßnahmen durch den zum Monatsende auslaufenden Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Um zum Wechsel der Förderperioden einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, wurde zudem der Antrag für das Regionalmanagement 2023-2027 beschlossen. Er beinhaltet die Verwaltung, Begleitung und Evaluierung der Fördermittelstrategie sowie deren Öffentlichkeitsarbeit. Neue Projekte können, dann mit sogenanntem „neuen Geld“, also Mitteln aus dem künftigen ELER-Fonds, voraussichtlich ab 1. April eingereicht werden. Die erste Antragsfrist ist der 30.04.2023.
Sobald die Bewilligung des Landesamtes für Landwirtschaft und nachhaltige Landentwicklung vorliegt, können die genannten Maßnahmen mit Unterstützung der AktivRegion umgesetzt werden.

Beitrag veröffentlicht von:
Finja Henke
Auf dem Vorplatz des Amtsgebäudes soll die neue Veranstaltungsfläche entstehen. (Foto: © Amt Eggebek)